Kindheit statt Krieg – Junior Nzita berichtet

November 19, 2017

Zerstörte Dörfer, Krieg, Flucht, Vertreibung: Die Lage im Kongo ist seit Jahren dramatisch. Immer mehr Kinder werden als Soldaten in den Krieg hineingezogen – so auch Junior Nzita. Heute versucht er mit großem Mut, Kinder aus dieser Zwangslage zu befreien und war auf seiner Mission bei uns an der Lerche, um unseren OberstufenschülerInnen von seiner Vergangenheit zu berichten und um ein Bewusstsein für die globalen Ungerechtigkeiten zu schaffen.

Frau Jungbluth übersetzte professionell Herr Nzitas eindringlichen Vortrag aus dem Französischen, in dem er davon berichtete, wie er mit zwölf Jahren in den Bürgerkrieg seines Heimatlandes von Rebellen zwangsrekrutiert wurde. Dabei zeigte er deutlich auf, dass die Hintergründe dieses Bürgerkrieges bei uns allen in der Tasche schlummern: Der Kongo ist eines der rohstoffreichsten Länder, vor allem im Bezug auf seltene Mineralien, welche für die Herstellung von Smartphones benötig werden. Viele Interessensgruppen haben demnach das Ziel den Kongo weiter zu destabilisieren, um einen Export zu Dumpingpreisen zu sichern. Diejenigen, die unter diesem Konflikt am meisten leiden, sind die Kinder, die als Soldaten missbraucht werden.

Herr Nzita entkam dieser Hölle, setzt sich aber mit seiner Hilfsorganisation „Paix pour l´Enfance“ für eine Welt ohne Kindersoldaten ein. Seine Erlebnisse schilderte er in seinem Buch „Wenn ich mein Leben als Kindersoldat erzählen könnte“, von dem sämtliche Erlöse an die Hilfsorganisation fließen. Unsere OberstufenschülerInnen präsentierten sich wie immer als interessierte ZuhörerInnen und es entwickelte sich nach dem Vortrag ein intensiver Austausch mit Herrn Nzita. Wir danken für diese einmalige Gelegenheit einem Zeugen zu treffen, der tausenden stummen Kindern eine Stimme gibt, um die globalen Ungerechtigkeiten aufzuzeigen.